Lipödem Diagnose

Das Lipödem ist vermutlich genetischer Ursache und betrifft fast ausschließlich Frauen. Schwere Beine, Schmerzen und Druckempfindlichkeit sind einige der Beschwerden, die betroffene Patientinnen benennen. Mithilfe einer umfassenden Untersuchung und passenden Tests, kann die Lipödem Diagnose erfolgen, sodass weitergehend eine individuelle Behandlung durchgeführt werden kann.

Was ist ein Lipödem?

Das Lipödem ist eine chronische, fortschreitende Fettverteilungsstörung, vermutlich genetischer Ursache, die fast ausschließlich Frauen betrifft. Weltweit wurde die Erkrankung nur bei wenigen Männern beschrieben. Sie beginnt häufig in der Pubertät, in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren (Klimakterium). Dabei kommt es zu einer unkontrollierten Fettvermehrung, meist an Beinen, Hüften, Po und auch an den Armen. Dr. Reba ist einer der ersten und wenigen Lipödem Spezialisten der überzeugt ist, dass das Lipödem auch am Bauch auftreten kann. Allerdings fehlen noch labortechnische Tests (wie generell bei Lipödem) für den Nachweis der Lipödem Erkrankung am Bauch.

Zu den typischen Symptomen zählen unter anderem eine erhöhte Druckempfindlichkeit, Schmerzen und eine Neigung zu Blutergüssen, während Hände und Füße in der Regel nicht betroffen sind.

Ein wesentliches Merkmal des Lipödems ist, dass sich das Fettgewebe trotz Diät und Sport nicht reduziert. Die genaue Ursache ist noch nicht vollständig geklärt, doch hormonelle Faktoren (insbesondere das Hormon Östrogen) sowie eine genetische Veranlagung scheinen eine Rolle zu spielen. Das Lipödem wird häufig mit Übergewicht oder Lymphödemen verwechselt.

 

Lipödem Symptome

  • Schmerzen in Form eines dumpfen Schwellungsgefühls bis hin zu Spannungsschmerzen
  • Flüssigkeitseinlagerungen im Fettgewebe, insbesondere in der zweiten Hälfte des Tages und vor der Monatsblutung
  • Berührungs- und Druckempfindlichkeit an den Beinen und Armen. Im Laufe des Tagesverlaufes verstärken sich diese aufgrund von Flüssigkeitseinlagerungen 
  • Blaue Flecken, schon bei geringen Stößen oder Druckbelastung, häufig können sich die Patientinnen nicht erinnern, wann und wo sie sich gestoßen haben
  • Schweregefühl und Kraftlosigkeit in den Beinen, das durch Hochlagern etwas verbessert wird
  • Das Lipödem-Fett reduziert sich weder durch Sport noch Diäten
  • Schmerzhafter Lipödem Kneiftest - besonders an den Außenseiten der Beine und Waden
  • Knotige Struktur unter der Haut (subcutan) 
  • Kälteempfindliche Oberschenkel
  • Auffällig ist die Disproportion zwischen einem schlankem Oberkörper und einer voluminösen unteren Körperhälfte aufgrund von Vermehrung des Unterhautfettgewebes. Das Lipödem ist nicht die Folge von Übergewicht.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Die Diagnosestellung erfolgt mittels Anamnese (Befragung der Patientinnen zur Ihrer Krankheits-Vorgeschichte) und Untersuchung. Charakteristisch sind das Fettverteilungsmuster an den oberen und unteren Extremitäten, sowie Schmerzempfindlichkeit bei Berührung und eine Neigung zu Hämatomen (blaue Flecke). Leider gibt es noch keinen Test durch Blutuntersuchung oder Histologie der die Lipödemerkrankung verifizieren würde.

Der Unterschied zwischen Lipödem und Extremitäten Lipohypertrophie

Das Lipödem ist eine krankhafte, schmerzhafte Fettverteilungsstörung mit Symptomen wie Schmerzen und Hämatomneigung. Hingegen handelt es sich bei der Extremitäten-Lipohypertrophie um eine harmlose Fettvermehrung, ohne Beschwerden. Der entscheidende Unterschied ist, dass das Lipödem schmerzhaft ist, fortschreiten und zu Bewegungseinschränkungen führen kann, während die Lipohypertrophie keine Schmerzen verursacht und mithilfe von Sport - und Diätmaßnahmen verringert werden kann.

 

Welche Spezialisten sollten Patientinnen aufsuchen?

Bei Verdacht eines Lipödems empfehle ich zunächst eine Untersuchung durch einen Phlebologen, Angiologen oder Lymphologen. Insbesondere sollte neben der hochauflösenden Sonographie des Unterhautfettgewebes (Subkutis) eine Untersuchung der Gefäße erfolgen. Ebenso sollte eine Erkrankung der Lymphbahnen ausgeschlossen werden.

→ Erfahren Sie mehr darüber, welcher Arzt bei Lipödem der richtige ist.

Einteilung der Erkrankung*

Stadien der Hautveränderungen:

Stadium 1: Die Hautoberfläche ist glatt, das Unterhautfettgewebe (Subkutis) ist verdickt, die Fettstruktur feinknotig verändert.

Stadium 2: Die Hautoberfläche ist uneben (Dellen), die Fettstruktur ist grobknotig verändert.Stadien der Hautveränderungen:

Stadium 3: Das Gewebe ist zusätzlich derber und härter, es können deformierende Haut/Fettlappen festgestellt werden.

Typen nach Fettverteilungsmustern

Typ I: Fettgewebsvermehrung im Bereich von Gesäß und Hüften (Reiterhosenphänomen).

Typ II: Das Lipödem reicht bis zu den Knien, Fettlappenbildungen im Bereich der Knieinnenseite.

Typ III: Das Lipödem reicht von den Hüften bis zu den Knöcheln.

Typ IV: Arme und Beine sind betrof­fen.

Typ V: Lipolymphö­dem mit ver­mehr­ter Was­ser­ein­la­ge­rung in Hand- und Fuß­rü­cken, sowie Fin­gern und Zehen.

*AWMF online - Das Portal der wissenschaftlichen Medizin

Lipödem an den Armen

Bei der Untersuchung zur Diagnosestellung des Lipödems sollten auch die Arme untersucht werden. Nahezu alle Patientinnen (90-95%), die sich in meiner Praxis mit einem Lipödem vorstellen, haben das Lipödem – in unterschiedlicher Ausprägung – auch an den Armen.

Die Angaben von Kollegen bezüglich der Häufigkeit des Lipödems an den Armen, reichen von selten bis zu 90%.

Aufgrund meiner langjährigen Tätigkeit im Bereich der Handchirurgie und der dadurch gewonnenen Erfahrung ist es mir möglich auch eine Fettabsaugung beziehungsweise Liposuktion an den Armen durchzuführen. Leider gibt es deutschlandweit sehr wenige Ärzte, die diese an den ganzen Armen vollziehen.

Bildgebende Verfahren zur Diagnose des Lipödems

Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, MRT und CT können eine Fettverteilung sichtbar machen. Jedoch sieht das Fettgewebe sowohl bei einem Lipödem als auch bei Adipositas im MRT oder Ultraschall gleich aus, sodass diese Methoden für die direkte Diagnosestellung ungeeignet sind. Auch Wassereinlagerungen im Sinne eines Ödems konnten bisher beim reinen Lipödem nicht nachgewiesen werden.

Trotzdem sind bildgebende Verfahren ein wichtiger Bestandteil der Diagnostik, da sie helfen, andere Erkrankungen auszuschließen, die ähnliche Beschwerden verursachen können. Zudem kann auf Basis dessen die weitere Behandlung geplant werden.

Ultraschall

Mithilfe eines Ultraschalls lasse sich Venenerkrankungen oder Krampfadern erkennen, welche ebenfalls zu geschwollenen oder schmerzhaften Beinen führen kann.

 

Schilddrüsen-Unterfunktion bei Lipödem

Sehr häufig geht die Lipödem-Erkrankung mit einer Schilddrüsen-Erkrankung einher.

Konnte eine Lipödem-Erkrankung festgestellt werden, ist es zu empfehlen auch die Schilddrüse untersuchen zu lassen. Zunächst sollten die Schilddrüsen-Hormone im Blut gemessen werden. Bei einem auffälligen Befund sollte dann die Ultraschalluntersuchung und ggf. die Szintigrafie der Schilddrüse erfolgen.

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